Vor Singapur hatten wir Respekt. Singapur ist ein sehr reicher, hypermoderner Stadtstaat mit teils merkwürdigen Gesetzen und extrem harten Strafen. Der Grenzübergang war sehr schnell erledigt und nach insgesamt ca. 16 Stunden Anreise standen wir vor der letzten Aufgabe: Wie kommen wir zu unserer Unterkunft? Ganz einfach: Man gehe zu einem Automaten, wählt auf einem Touchscreen sein Hotel aus und steigt in den Bus, der in 2 Min vor einem steht ein und lässt sich kutschieren. Klar hätte man auch ein Taxi nehmen können oder die Metro, aber das mussten wir einfach ausprobieren. Funktioniert hat das Ganze hervorragend, zumal der Bus noch andere Gäste transportierte, unser Hotel aber als erstes anfuhr. Es geht schlechter 🙂
Wir haben zwar schon einige gemeinsame Reisen gemacht, aber eine mehrmonatige Reise ist ein anderes Kaliber. Da wir beide mit nur jeweils einem Rucksack losgezogen sind, könnte man uns als Backpacker bezeichnen. Wir reisen mit einem festen Budget und damit müssen wir haushalten. Daran werden wir uns noch gewöhnen müssen: Backpacker, komisches Wort, klingt wie Backpapier ;). Hier in Singapur sind wir jedoch erstmal Touristen. So muss das auch sein. Also Touri-Mode on: lass uns Touri Sachen machen. Was ist DIE Touristenattraktion schlechthin? Natürlich die SuperTrees! Diese besuchen wir bei Tag und Nacht und sind wirklich beeindruckt:
Die Tage in Singapur verbringen wir damit die bekanntesten Attraktionen abzuklappern. Dabei sind wir relativ langsam. Die Akklimatisierung fällt uns sehr schwer. Der hohe Temperaturunterschied und die hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit dem Jetlag sind nicht einfach zu verarbeiten. Ausserdem habe ich seit dem ersten Tag mit einer nervigen Erkältung zu kämpfen, die ich mir in den letzten Tagen in Berlin zugezogen haben muss. Pünktlich nach der ersten Nacht in Singapur kommt diese zum Vorschein.
Der Kulturschock hält sich für uns in Grenzen, da dies nicht unser erster Asienbesuch ist. Dennoch bietet die kulinarische Küche ein paar Besonderheiten, die neu für uns sind. Da wäre z.B. Das Schildkrötenrestaurant um die Ecke oder das allseits beliebte Kaya Toast: Ich zitiere: Über Holzkohle gegrillte oder getoastete Brotscheiben, mit Butterflocken und einem großzügigen Kaya-Aufstrich, einer traditionellen Konfitüre aus Kokosnuss und Eiern. https://www.visitsingapore.com/de_de/dining-drinks-singapore/local-dishes/kaya-toast/ Klingt doch nicht so schlecht oder? Es ist früher morgen, wir sind hungrig und freuen uns aufs Frühstück. In der Realität sieht dieses Gericht allerdings etwas anders aus. Wir bekommen Toastbrotscheiben mit ultragesüßter Butter, dazu eine Schüssel mit Eiern. Als wir versuchen die kochend heißen Eier aufzupulen kommt uns ein freundlicher Einheimischer zur Hilfe. Die Eier schlägt man an der Schüssel auf und vermengt den Inhalt in der Schüssel. Die Eier sind aber halb gekocht. Sprich in der Schüssel landet eine glibberige Eiermasse, in die man nun sein gesüßtes Toastbrot tunken kann. Nicht jedermanns Sache. Ich für meinen Teil finde es aber gar nicht so schlecht.
Wir besuchen den grandiosen botanischen Garten. Eintritt kostenlos 😎
Cloud Forrest
little India
und natürlich Marina Bay
Wir bleiben nicht besonders lang in Singapur. Nach insgesamt 5 Nächten bauen wir unsere Zelte ab und lassen uns per Uber zum Flughafen kutschieren. Als nächstes geht es zu unserem eigentlichen ersten Ziel: Indonesien. Singapur war für uns nicht viel mehr als der erste Zwischenstop auf unserer langen Reise.
Ein paar Worte an dieser Stelle noch kurz zum Flughafen in Singapur: so modern, sauber und clever angelegt! Automatisierter Checkin und Essensbestellung per Touchscreen. Unser Gepäck checken wir selbst ein über einen Automaten. Personal ist hier nur zur Unterstützung vorhanden, ähnlich wie bei den Kassen bei Ikea. Und das beste: der Security Check erfolgt erst ganz zum Schluss direkt am Gate, sodass man gemütlich vorher Essen und Trinken kann. Vielleicht sollten wir den BER in Singapur bauen lassen.