Unser nächstes Ziel lautet Kenting. Wir fahren dafür mit dem Zug nach Hualien, steigen dort um und fahren erst nach Süden, wechseln dann an die Ostküste bis nach Fangliao, um letztlich mit dem Bus zurück nach Südwesten zu fahren, nach Kending. Klingt kompliziert und aufwendig, ist es aber letztlich gar nicht. Die Bahn fährt hier pünktlich (Seitenhieb an die deutsche Bahn, ja das geht!), der Bus alle 30 Minuten. Warum der Ort Kending und nicht Kenting heisst wissen wir nicht, irritiert uns aber schon ein wenig 😉 als wir die Buszeiten heraussuchen wollen.
Nationalpark klingt für die meisten nach viel wandern. Tatsächlich gehört zum Kenting Nationalpark aber der ganze südliche Küstenabschnitt mit jeder Menge Strände. Richtig gehört, für uns gibts zunächst ein paar Tage Beachtime!
Rund 3 Wochen bevor wir losgezogen sind, wurde Kenting von einem mächtigen Taiphoon heimgesucht. Überbleibsel davon sind überall zu sehen. Umgeknickte Bäume sowie Baustellen gibt es zuhauf. Dennoch hat man hier einen guten Job gemacht und alles so gut es geht wieder aufgeräumt.
Dennoch ist es leider ziemlich windig, man könnte fast stürmig sagen (Windstöße bis über 80km/h). Wir bangen etwas um unsere sehnlich herbeigesehnte quality time am Strand, finden aber zumindest einen schönen Strand, der einigermaßen windstill ist. Hier lässt es sich aushalten… Und das beste, hier ist quasi Niemand! Wenn überhaupt sieht man nur Weißbrote (wie wir uns selbst im Vergleich zu den Asiaten taufen). Die Einheimischen und asiatischen Touristen sind eher nicht so die Strandbesucher.
Wann hast du das letzte mal etwas zum allerersten Mal gemacht? Wenn man Jung ist – jeden Tag. Umso älter man wird, umso seltener macht man mal „etwas“ Neues. Dies ist einer der Punkte, die ich am Reisen so sehr mag. Es gibt immer etwas Neues. Was haben wir Neues in Kenting ausprobiert? Mir fallen spontan 2 Dinge ein, es waren aber bestimmt mehr.
Nummer 1: Wir haben Schweinefüße gegessen. Ist geschmacklich gar nicht so übel. Zugegeben, Schweinefüße waren nicht schon Jahrelang auf meiner Bucketlist 😉 Mir persönlich waren die ollen Treter aber zu fett. Nummer 2: wir sind zum ersten Mal Scooter gefahren. Dies war eine sehr praktische Möglichkeit Kenting zu erkunden und hier war Ausnahmsweise mal nicht viel los auf den Straßen 🙂
Auf unserem Rundkurs konnten wir so einiges entdecken. Unter Anderem den „mexikanischen“ Strand an dem Pi im Film „Life of Pi“ zum Schluss angespült wurde.
Eine schöne Überraschung war auch ein Besuch beim Youth Center, direkt am Little Bay Beach. Besonders zum Sonnenuntergang sehr schön dort.
Asientypisch verbringen wir die Abende auf dem hiesigen Nachtmarkt. Dieser gefällt uns mit am Besten, da es hier auch viel Platz zum Laufen und begutachten gibt 🙂
Puh, das waren jetzt schon so viele Fotos, ein paar habe ich aber noch für euch. Am letzten Tag in Kenting bin ich auf eigene Faust losgezogen und mit dem Taxibus nach oben in den Kenting National Forest gefahren. Der kurze Ausflug hat bis auf eine Klitzekleinigkeit auch super geklappt. Das Problem: Die online Buszeiten stimmten leider nicht. Als ich wieder runter wollte, stellte ich fest: der nächste Bus fährt erst in 4 Stunden! Also musste ich wohl oder übel den ganzen Berg allein wieder runterstiefeln. Immerhin bin ich dabei ein paar Affen begegnet 🙂
Achso ich schulde euch noch die Schweinefüße (oben):