Seoul – Heimatgefühle

In den nächsten Tagen steigen die Temperaturen auf bis zu 34 Grad, gepaart mit einer Luftfeuchtigkeit von 80 %. In Kombination mit unserem unermüdlichen Drang, möglichst viel zu sehen und zu erleben, bedeutet das vor allem eins: Wir sind dauerhaft durchgeschwitzt. Wirklich – immer.

Die einzige Möglichkeit, hin und wieder zu trocknen, sind die zahlreichen klimatisierten Geschäfte und Coffee Shops. Und ja – Kaffee ist hier ein riesiges Ding. Ganz im Gegenteil zu Taiwan, wo an jeder Ecke Milk-Tea-Läden dominieren, ist Korea eindeutig auf Kaffeekurs. Wir lieben beides 🙂

Berliner Platz

Mitten in Seoul finden wir den Berliner Platz. Hier befindet sich ein Stück der Berliner Mauer, auch steht hier normalerweise ein Berliner Bär (aktuell leider in Restauration, wie ich auf Nachfrage bei einem hier abgestellten Polizisten erfahre). Der kleine Platz ist original deutschen Parkbänken, klassischen Laternen und Kopfsteinpflaster gestaltet – ein Stück Berlin mitten in Seoul.

Unser ehemaliger Bürgermeister Klaus Wowereit schickte dieses Symbol 2005 als Zeichen der Verbundenheit und der Hoffnung auf eine friedliche Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel.

Schon schräg, aber für uns als Berliner ist das schon ein kleiner Gänsehaut Moment.

Später schlendern wir durch eine riesige Markthalle, normalerweise reiht sich hier ein Händler mit Kleidung und allen möglichen Waren aneinander. Wegen der Feiertage hat heute aber nur der Food Court offen. Wir essen Tteokbokki (떡볶이), ein beliebter koreanischer Streetfood-Klassiker aus weichen Reiskuchen, die in einer scharfen, süß-pikanten Sauce aus Gochujang (fermentierte Chilipaste) gekocht werden. Dazu gibt es einen herzhaften Pfannkuchen aus gemahlenen Mungbohnen (Bindaetteok – 빈대떡). Dazu gibt es wie immer Kimchi und andere eingelegte Dinge.

Danach wird es Zeit, kurz die Füße im Cheonggyecheon-Fluss abzukühlen – ein 8,4 Kilometer langer, künstlich angelegter Stadtfluss, der sich wie eine grüne Oase durch das Zentrum Seouls schlängelt. Besonders an heißen Tagen ist er ein beliebter Rückzugsort. Es dauert nicht lange und alle lasse ihre Füße ins Wasser baumeln.

Hongdae

Hierbei handelt es sich um ein sehr beliebtes, hippes Studentenviertel. Hier treffen wir auch Biancas Kollegen auf eine Schüssel Ramen und schlendern danach noch in Richtung U-Bahn durch das Viertel. Hier finden täglich Auftritte von (noch) unbekannten Künstlern statt. Jeder buhlt hier um die Gunst des Publikums, um vielleicht einmal der neue K-Pop Star zu werden.



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